DER KÖNIG IM HÜGEL
Der Königshügel enthielt ein reich ausgestattetes Körpergrab. Der Hügel wurde 1824 ausgegraben und danach entfernt. Er soll etwa 25 Meter im Durchmesser und 7 Meter hoch gewesen sein. Hier fand man unter anderem eine Schwertscheide mit reichverziertem Silberbeschlag, eine Gürtelgarnitur aus Bronze, ein Trinkhorn mit Bronzebeschlag, eine Waage aus Bronze, Goldringe, eine Mosaikperle und feines Tongeschirr.

Das Grab unterscheidet sich von den anderen Gräbern des Gräberfeldes, weil es ein unverbranntes Skelett enthielt. Die Mehrzahl der Gräber aus dieser Periode hier in Veien und sonst in Nordeuropa waren Brandgräber, auch wenn es regionale Unterschiede gab. Dass der Königshügel mit der vorherrschenden Bestattungstradition bricht, muss ein deutliches Zeichen gewesen sein, dass hier nicht irgendwer begraben lag.

Das Besondere am Königshügel ist, dass hier nichts verbrannt wurde – weder der Verstorbene noch die Grabbeigaben. Deswegen wurden auch Kleidungsreste gefunden. Auf einem der Stoffreste wurden Spuren einer roten Farbe gefunden, die aus einem Insekt hergestellt wurde, das nur in Mittel- und Osteuropa vorkommt. Wir wissen nicht, ob der Farbstoff importiert wurde, oder ob ein gefärbter Mantel ein Geschenk von Häuptlingen aus diesen Regionen war. Gefärbte Kleidung, besonders in ungewöhnlichen Farben wie Rottönen, waren ein Ausdruck von viel Macht und Prestige.