
Leihgabe vom Museum für Kulturgeschichte, Universität von Oslo
Schlüssel
Grabfund aus Veien - Brandgrab aus der römischen Kaiserzeit
ca. 0-400 n.Chr.
Diese Schlüssel aus Eisen sehen vielleicht nicht ganz aus wie moderne Schlüssel, hatten aber viele gemeinsame Eigenschaften. Sie wurden hauptsächlich für Truhen und Kisten verwendet. Die hier auf dem Gräberfeld gefundenen Schlüssel werden „Hakenschlüssel“ genannt. Sie haben eine einfache Form, der eine mit einem gebogenen Haken, der andere mit einem fast rechtwinkligen Haken. Der Handgriff ist eine lange gerade Stange und ganz oben hat der eine Schlüssel eine Schlaufe mit Ring, der wie ein Aufhänger funktioniert haben kann. Vielleicht hing er an einem Gürtel?
Schlüssel und Schlösser können darauf hinweisen, dass es einer Zeit, in der man seine Werte nicht bei der Bank deponieren konnte, notwendig war, sein privates Eigentum, exotische Gegenstände und andere Wertgegenstände zu sichern. Vielleicht hat der Begrabene solche Werte besessen.
Schlüssel gehören tendenziell zu Frauengräbern, sind aber praktisch nicht auf ein bestimmtes Geschlecht beschränkt. Möglicherweise deuten Schlüssel als Grabbeigaben bei Frauen und Männern auf etwas anderes als Geschlechterrollen hin. Vielleicht war es eher ein Symbol dafür, dass der Betreffende über einen gewissen Reichtum verfügte. Für Frauen war das Tragen eines Schlüssels eine der wenigen Möglichkeiten Reichtum zu zeigen. Auch wenn wir uns in der Eisenzeit befinden, war Eisen nach wie vor sehr wertvoll und eiserne Schlüssel zu tragen konnte an sich viel Wohlstand symbolisieren.