Foto: Maria Malherbes Jensen CC BY-SA 4.0
Leihgabe vom Museum für Kulturgeschichte, Universität von Oslo

Nähnadel

Grabfund aus Veien - Brandgrab aus der römischen Kaiserzeit
ca. 0-160 n.Chr.

Diese lange Nähnadel fällt in die Gegenstandsgruppe Werkzeuge. Für sich selbst gesehen kann sie nicht datiert werden, aber sie wird oft zusammen mit anderen kleinen Werkzeugen aus der römischen Kaiserzeit gefunden. In diesem Grab hat man zusätzlich ein Messer gefunden, einen Kamm aus Knochen, und eine Sichel.

Nähnadeln sind seit der Steinzeit bekannt und sind ein altbekanntes Handarbeitszeug. Die große Größe dieser Eisennadel macht es schwierig, sie durch Materialien hindurchzuziehen, ohne dabei große Löcher zu hinterlassen. Wahrscheinlich wurde die Nadel für Textilarbeiten benutzt, bei denen das Material nicht durch die dicke Form der Nadel beschädigt wurde, wie zum Beispiel beim Zusammennähen von Leder und Stoff, bei der Schuhherstellung oder bei anderen Arten von Lederarbeit. Vielleicht wurde sie auch für ganz andere Zwecke verwendet, wie vielleicht für die Herstellung von Bildteppichen.
 
Aus dieser Periode sind sehr wenige Reste von Kleidern und Schuhen erhalten, aber in der frühen Eisenzeit wurden Schuhe aus Tierhäuten hergestellt. Sie wurden aus einem zusammengezogenen rechteckigen Lederstück hergestellt, bei dem hinten und vorne Lederriemen durch eingeschnittene Löcher gezogen wurden. Damals wie heute mussten sicherlich auch Löcher in den Sohlen und andere Risse geflickt werden und da war eine solche Nähnadel praktisch.