
Leihgabe vom Museum für Kulturgeschichte, Universität von Oslo
Spinnwirtel
Grabfund aus Veien – Brandgrab aus der jüngeren römischen Kaiserzeit
200 - 400 n.Chr.
Da Textilien in der Erde schnell vergehen, sind sie in Gräbern nur selten erhalten. In Brandgräbern sind ebenfalls wenige organische Materialien erhalten. Wir finden deshalb häufig nur das zur Textilherstellung verwendete Werkzeug, so wie diesen eisernen Spinnwirtel, der zum Spinnen von Fäden verwendet wurde.
Ein Spinnwirtel gewährt uns einen einzigartigen Einblick in das tägliche Leben der Vergangenheit. Die Herstellung von Textilien und das Nähen von Kleidung waren ein zentraler Teil der Tätigkeiten auf einem eisenzeitlichen Hof. Um Garn zum Weben oder Nähen zu haben, musste man diesen entweder aus Wolle oder aus Pflanzenfasern wie Leinen oder Brennnesseln spinnen. Um genügend Garn zum Weben von Stoffen zu haben, musste viel gesponnen werden. In der Eisenzeit wurde alles Garn mit der Hand gesponnen. Eine Handspindel bestand aus einem geraden Stab, der durch den Spinnwirtel gesteckt wurde, so dass dieser am Stab als Lot wirkte. Eine solche Spindel sieht aus wie ein Kreisel.