Sichel

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In dem von Oluf Rygh im Jahre 1870 ausgegrabenen Grab Nr. 30 fand man eine Sichel zusammen mit einem Messer, einem Kamm aus Knochen und einer Nähnadel. Zusammen wurden in den Gräbern bei Veien drei Sicheln gefunden. Sie stammen aus eisenzeitlichen Frauen- und Männergräbern.

Das Einbringen der Ernte war eine besonders wichtige Aufgabe in prähistorischen Gesellschaften, als Fruchtbarkeit und die Ernte die Grundlage des Wohlstandes eines Hofes bildeten. Eine reiche Kornernte gab den Besitzern die Möglichkeit, eine größere Gefolgschaft zu ernähren.   

Für Häuptlinge bzw. Großbauern war es wichtig mit Essen und Trinken großzügig zu sein, um sich Loyalität zu sichern und den Zusammenhalt zu stärken. In Veien war es wahrscheinlich möglich, zu Gastmählern in das Langhaus einzuladen, da der Ort über einen Handelsüberschuss mit Korn und anderen Waren verfügte.

Der Tunestein, einer der ältesten Runensteine Norwegens, von ca. 400 n. Chr. legt dieses nahe. Der Stein wurde zum Gedenken an einen wichtigen Mann namens Vodurid aufgestellt, der als «witadahalaiban» bezeichnet wird, was mit „Brotgeber“ oder „Brotsicherer“ übersetzt werden kann. Wir sehen hier klare Parallelen zum Titel Lord. Dieser stammt aus etwa der gleichen Zeit und leitet sich aus dem Begriff «hlafweard» - also Brotwächter ab.