
Leihgabe vom Museum für Kulturgeschichte, Universität von Oslo
Glasmosaikperle
Grabfund aus Veien – Körpergrab aus dem Übergang zwischen römischer Kaiserzeit und Völkerwanderungszeit ca. 400 n.Chr.
Die Perle stammt aus dem reichsten Grabhügel des Gräberfeldes, dem „Königshügel“, und ist die einzige ihrer Art in Veien. Glasperlen können einfarbig oder mehrfarbig sein, so wie diese marmorierte Glasperle in den Farben Rot, Weiß, Gelb, Grün und Blau. Solche Mosaikperlen werden aus verschiedenen Glasmassen unterschiedlicher Farben aufgebaut, die dann zusammen auf der Oberfläche der Perle komplexe Muster bilden können. Die Muster können beispielsweise Blumen, Schachbrettmuster, oder Vierecke sein.
Wir nehmen an, dass Glasperlen als Fertigprodukt nach Norwegen importiert wurden und wohl deshalb Wertgegenstände und Machtsymbole waren. Die Perle kann aus einer Glaswerkstatt in den Provinzen des Römischen Reichs stammen und kam möglicherweise durch Handel, Gabentausch oder als Kriegsbeute nach Veien. Grabbeigaben fremder Herkunft erzählen uns davon, wie Menschen früher auch über weite Abstände Allianzen oder Netzwerke aufbauten.
Wie und wozu die Perle verwendet wurde, wissen wir nicht sicher, aber Perlen wie diese wurden möglicherweise als Amulett verwendet, das gegen böse Kräfte schützen sollte. Sie kann eine Schwertknaufperle gewesen sein, oder als dekorativer Knopf Teil der Kleidung.